Allgemein gilt die Faustregel, dass ein Unternehmer spätestens ab Mitte 50 mit der Planung seiner Nachfolge beginnen sollte. Ab dann wird es Zeit, konkret die Fortführung und Zukunft des Unternehmens zu planen und umzusetzen.

Warum so früh? Dann bleibt noch genügend Zeit, die optimale Strategie zu entwickeln und die Sache in aller Ruhe anzugehen und auch eine Panne bei der nachfolgersuche lässt sich verschmerzen. Zudem dauert eine Unternehmensübertragung meist rund bis zu einem Jahr.

Nichts ist schlimmer, als wenn das Unternehmen wegen Berufsunfähigkeit oder Tod des Unternehmers aufgrund fehlender Planung in einem „Notverkauf“ schnell versilbert werden muss. Und die Die

Und die Gefahr ist reell:

  • Nach Zahlen der Deutschen Rentenversicherung waren im Jahr 2015 über drei Viertel der Bezieher von Erwerbsminderungsrenten bei Renteneintritt unter 60 Jahren alt und fast die Hälfte sogar unter 55 Jahren alt.
  • Nach den aktuellen Berechnungen des statistischen Bundesamtes liegt das Risiko eines 50 Jahre alten Mannes innerhalb der nächsten 15 Jahre zu sterben immerhin bei rd. 13 %, bei Frauen nur bei rd. 7 %.

Klar, dass sind keine angenehmen Themen und durch das laufende Tagesgeschäftes ist die Neigung groß, diese noch weiter nach hinten zu schieben.

Dabei führt ein zu langes Abwarten aus mehreren Gründen häufig zu einer „Abwärtsspirale“ in dem betroffenen Unternehmen und am Ende zu einem niedrigeren Unternehmenswert.

Zum einen werden häufig zusammen mit dem Unternehmer auch die Kunden bzw. die Entscheider auf Kundenseite älter: wenn diese dann in Rente gehen, brechen die Kundenbeziehungen ab, der Umsatz geht zurück.

Auch werden mit dem Nahen der „Altersgrenze“ des Unternehmers oft betriebliche Investitionen oder Marketingmaßnahmen nicht mehr durchgeführt. Das liegt nah, denn wer sein Unternehmen ohnehin „demnächst“ übertragen will, hat wenig interesse daran, noch etwas reinzustecken.

Nicht zuletzt werten auch Banken eine fehlende Nachfolge­regelung mit steigendem Alter des Unternehmers als Signal dafür, dass das Risiko aus der Gewährung oder Verlängerung von Krediten steigt, was zu einer weiteren Schwächung des Unternehmens führen kann.

Im Ergebnis verschlechtert sich die Marktposition des Unternehmens schleichend und der Wert des Unternehmens und der dafür zu erzielende Kaufpreis sinkt immer weiter. Im schlimmsten Fall bleibt nur noch die Einstellung des Unternehmens, weil sich kein Käufer findet.